Was bekommt man aktuell für ein Kilo Messing?

Je nach Art des Messingschrottes bekommen Sie beim Schrotthändler zwischen 3 und 5 Euro dafür.
Da Messing eine Legierung ist, die hauptsächlich aus Kupfer und Zink besteht, wird der aktuelle Messingpreis von den Kupferpreisen und den Zinkpreisen beeinflusst.

In unserer Tabelle finden Sie die aktuellen Messingpreise in Euro pro Kilo.

Tabelle der tagesaktuellen Schrottpreise für Messing

* Preise sind abhängig von Menge und Standort. Es besteht die Möglichkeit, dass bei größeren Mengen potenziell höhere Preise erzielt werden können.

Welche Arten von Messingschrott gibt es?

Messing ist eine Legierung aus Kupfer und Zink. Je nach Sorte liegt der Zinkanteil zwischen 5 und 45 Prozent.
Um das Messing für die spätere Anwendung zu optimieren, werden häufig weitere Elemente wie Aluminium oder Blei in geringen Mengen zugesetzt.

Das beigemengte Blei sorgt für eine leichtere Verarbeitung des Messings auf Maschinen wie Drehbänken oder in Bearbeitungszentren.

Dank moderner Recyclingverfahren kann ein Großteil des Messingschrottes mittlerweile wiederverwertet werden. Messingschrott stammt oft aus Altfahrzeugen, ausgemusterten Maschinen oder alten Elektrogeräten. Aber auch im Bauhandwerk wird seit vielen Jahrzehnten Messing verwendet. Deshalb entstehen beim Abriss von Gebäuden oder einer Sanierung der Heizungs- und Sanitärinstallation häufig größere Mengen Altmessing.

Übersicht der verschiedenen Arten von Messingschrott

Sortenreiner Messingschrott aus der Industrie oder von Handwerksbetrieben lässt sich leicht recyceln.

Sehr viel schwieriger ist die Wiederverwertung von Messingbestandteilen in elektronischen Geräten . In aufwendigen, mehrstufigen Verfahren müssen die einzelnen Metalle voneinander getrennt werden.

Aus diesem Grund sind die Messingpreise für sortenreinen Messingschrott deutlich höher als für elektronische Bauteile.

Laut dem Gesamtverband Messing-Sanitär e.V. liegt der Recyclinganteil von Messing in Deutschland aktuell bei rund 50 Prozent.

Messing MS58

Diese Messingsorte entsteht häufig als Industrieabfall bei der Produktion von Messingteilen wie Zahnrädern, Schrauben, Kugellagerkäfigen oder Gewindestangen. Der Messingabfall wird in der Regel direkt im Betrieb gesammelt.

MS58 hat einen Kupferanteil zwischen 58 und 60 Prozent. Für die bessere Zerspanbarkeit ist bis zu 3,5 Prozent Blei beigemischt. Durch das enthaltene Blei kann MS58 besonders gut von Maschinen bearbeitet werden. Deshalb wird diese Messingart in Fachkreisen auch „Automatenmessing“ genannt.

Patronenhülsen aus Messing

Da die Messinghülsen von Patronen aus dem Schießsport lediglich aus einer Legierung mit mindestens 70 Prozent Kupfer und Zink ohne weitere beigemengte Metalle bestehen, können sie sehr gut recycelt werden.

Patronenhülsen im Hobbysport bestehen aus Messing, da dieses Material dem durch den Abschuss auftretenden Druck sehr gut widerstehen kann. Außerdem sind Messinghülsen im Gegensatz zu den im Militär eingesetzten Stahlhülsen korrosionsbeständig.

Rotguss

Rotguss ist eine Legierung mit einem relativ hohen Kupferanteil von 95 Prozent und nur 5 Prozent Zink. Aufgrund seiner hohen Gleitfähigkeit wird Rotguss vor allem für Maschinenbauteile verwendet, die viel in Bewegung sind.

Dazu zählen vor allem Zahnräder, Säulen oder Buchsen. Auch in Pumpen und hydraulischen Anlagen, die einem hohen Druck standhalten müssen, wird Rotguss verwendet.

Da Rotguss zu einem Großteil aus teurem Kupfer besteht, erhalten Sie für Rotgussschrott einen besseren Erlös im Vergleich zum normalen Messingpreis.

Wichtig ist, dass der zu verkaufende Rotguss frei von anhaftenden Fremdstoffen wie Dichtungsringen ist.

Messingspäne

Diese Schrottsorte fällt hauptsächlich in der Industrie bei der Zerspanung in großen Mengen an. Aber auch in der Schmuckherstellung oder in der Kunst entstehen Messingspäne.

Für den Verkauf müssen die Messingspäne trocken und frei von Eisenteilen sein.

Gemischtes Messing

Wenn Sie als Privatmann Messing aus Ihrem Haushalt in Form von Tellern, Krügen, Griffen, Wasseruhren oder Armaturen verkaufen wollen, müssen Sie sich an den Preisen für gemischtes Messing orientieren.

Denn in diese Gruppe gehören alle Gegenstände aus Messing, die nicht in eine der anderen Kategorien passen.

Die meisten Schrotthändler nehmen gesammeltes Messing nur an, wenn es frei von Patronenhülsen ist. Wasseruhren müssen komplett sauber und frei von Edelstahlschläuchen sein.

In dieser Kategorie sind allerdings geringe Anhaftungen wie Farbreste und Verschmutzungen zugelassen.

Schrottpreis für Armaturen aus Messing

Armaturen aus Messing gehören in die Kategorie des gemischten Messings. Die Preise für Armaturen aus Messing liegen beim Schrotthändler daher zwischen 3 und 4 Euro.

Woran erkennt man Messing?

Die Farbe von Messing liegt zwischen einem goldenen Gelbton und einem kräftigen Rotbraun. Je rötlicher es ist, desto höher ist der Kupferanteil in der Legierung.

Im Sanitärbereich verbirgt sich das Messing häufig unter einer dünnen Chromschicht. Wenn eine Armatur nicht magnetisch ist, könnte sie aus Messing bestehen. Mit einer Feile lässt sich die dünne Chromschicht schnell abtragen. Dann kommt die klassische goldgelbe Messingfarbe darunter zum Vorschein.

Für das ungeübte Auge ist die Unterscheidung zwischen Rotguss und Kupfer häufig schwer. Denn Rotguss besteht aus 95 Prozent aus Kupfer und nur zu 5 Prozent aus Zink. Daher hat Rotguss einen rötlichen Farbton.

Wenn man Rotguss allerdings mit reinem Kupfer vergleicht, fällt auf, dass Rotguss eine metallisch-braune Farbe hat, während Kupfer hellrot gefärbt ist.

Wo wird Messing verwendet?

Da Messing härter ist als Kupfer, eine gute Leitfähigkeit besitzt und durch das enthaltene Zink eine höhere Korrosionsbeständigkeit aufweist, kommt die Legierung in zahlreichen Industriezweigen und Branchen zum Einsatz.

Verwendung von Messing im Sanitärbereich

Der Hauptabnehmer von Messingprodukten ist der Sanitärbereich. Hier findet sich die Legierung in Wasserleitungen, Verbindungsmuffen, sowie im Gehäuse von Ventilen und Wasserzählern.

Aber auch unter der dünnen Chromschicht von Armaturen, Wasserhähnen und Duschköpfen verbirgt sich oft Messing. Mit einer Feile können Sie die Chromschicht leicht entfernen und das darunter liegende Messing erkennen.

Laut einer Untersuchung des Umweltbundesamtes werden hier jährlich ungefähr 150.000 Tonnen Messing verbraucht. Das entspricht etwa 38 Prozent der Gesamtprimärmessingmenge in Deutschland.

Allerdings sinkt die Nachfrage nach Messingprodukten im Sanitärbereich zur Zeit und verschiebt sich zunehmend in Richtung Kunststoff und Edelstahl. Der Grund hierfür sind Preissteigerungen für Messingprodukte durch die Senkung der Grenzwerte für zugesetztes Blei in Messing.

Traditionell wurde in der Messingherstellung Blei hinzugegeben, um das Material leichter verarbeiten zu können. Die Senkung der Bleimenge führt daher zu höheren Preisen für Messingprodukte.

Daher weichen viele Sanitärbetriebe auf Kunststoffteile aus. Doch nicht überall bietet Kunststoff einen adäquaten Ersatz für Messing. Für Teile, die dauerhaft hohen Wassertemperaturen ausgesetzt sind, ist Messing die bessere Wahl.

Verwendung von Messing im Schießsport

Patronenhülsen bestehen in Deutschland üblicherweise aus Messing mit einem hohen Kupferanteil von über 70 Prozent. Da Messingschrott aus dem Schießsport nur aus Kupfer und Zink ohne weitere Zusätze besteht, ist er besonders gut für das Recycling geeignet.

Weitere Einsatzbereiche von Messing

Neben dem Sanitärbereich wird Messing hauptsächlich in der Elektrotechnik (z.B. für Antennenanlagen) und im Maschinenbau (z.B. für Zahnräder) eingesetzt.

Goldmessing, eine Legierung aus 85 Prozent Kupfer und 15 Prozent Zink, wird wegen der exzellenten tongebenden Eigenschaften zur Herstellung von Musikinstrumenten eingesetzt.

Darüber hinaus spielt Messing auch eine wichtige Rolle im Schmuck- und Uhrmacherhandwerk sowie in der Schaffung von Kunstwerken, wie Messingskulpturen oder Bilderrahmen.

Auf Flohmärkten oder im Urlaub in südlichen Ländern findet man kunstvoll gefertigte Vasen, Teller oder Kannen aus Messing. Größere Teile aus reinem Messing befinden sich auch in Wohnungen: Häufig bestehen Griffe von Türen, Schränken und Schubladen aus Messing.