Was bekommt man aktuell für ein Kilo Alteisen oder Stahl?
Je nach Art des Eisenschrottes liegt der Kilopreis zwischen 10 und 40 Cent. Stahl ist eine Mischung aus Eisen und Kohlenstoff und zählt daher ebenfalls zum Eisenschrott. Für Edelstahl sehen Sie sich bitte unsere Unterseite zu den Edelstahlpreisen an.
Tagesaktuelle Schrottpreise für Eisen und Stahl
Art | Durchschnittlicher Preis pro Kilo in Euro |
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E1 - Eisen und Stahl, Mischschrott | 0,20 Euro/kg* |
E3 - Schwerschrott | 0,26 Euro/kg* |
* Preise sind abhängig von Menge und Standort. Es besteht die Möglichkeit, dass bei größeren Mengen potenziell höhere Preise erzielt werden können.
Lohnt sich der Verkauf von Eisen- und Stahlschrott?
Da die Neugewinnung von Stahl doppelt so viel Energie benötigt wie die Wiederaufbereitung von gebrauchtem Material, wird über 90 Prozent des Stahlschrottes recycelt. Jede Tonne wiederverwertetes Eisen spart ungefähr 1,7 Tonnen klimaschädliches CO2 ein.
Daher ist dem Schrotthändler ihr Alteisen oder Stahl bares Geld wert. Vor allem, wenn Sie größere Mengen an Alteisen verkaufen möchten, lohnt sich der Weg zum Schrott-Ankäufer.
Übersicht der verschiedenen Kategorien im Schrotthandel mit Eisen und Stahl
Mischschrott aus Eisen und Stahl (Leichtschrott)
In diese Kategorie gehören sowohl Eisenteile, als auch Stahlteile mit bis zu einer Wandstärke von 5 Millimetern. Zu dieser Gruppe zählen unter anderem typischer Haushaltsschrott, Stahlfässer, Fahrräder und Metallverpackungen. Edelstahl wird getrennt gesammelt und gehört nicht in den Mischschrott.
Schwerschrott
Unter Schwerschrott versteht man Eisenschrott mit einer Stärke über 6 Millimetern. Diese Schrottart fällt vor allem bei Abbrucharbeiten von Gebäuden an.
Auch große Stahlteile wie Schienen, Stahlrohre, Betoneisen, Stahlträger oder Fahrzeugteile gehören zum Schwerschrott.
Welche Faktoren beeinflussen die Stahlbranche?
Ob Besteck, Konservendose, Fahrzeugkarosserie oder Brückenpfeiler: Stahl ist einer der wichtigsten Werkstoffe auf der Welt.
Zu den wichtigsten Stahlverbrauchern zählen das Baugewerbe, die Energieerzeugung und die Automobilproduktion.
Deshalb werden die Stahlpreise vom globalen Ausbau der Infrastruktur, der Nachfrage nach Fahrzeugen und dem Voranschreiten der Energiewende beeinflusst.
In den letzten 20 Jahren hat sich die Stahlproduktion aufgrund der gestiegenen Nachfrage mehr als verdoppelt. Rund zwei Drittel der globalen Gesamtproduktion erfolgt mittlerweile in China.
Aber der günstige chinesische Stahl führte dazu, dass viele europäische Unternehmen nicht mehr wettbewerbsfähig waren. Daher fokussieren sich viele heimische Betriebe nun auf die Herstellung von bestimmten Stahlarten wie Edelstahl.
Mit einer Produktion von 36 Millionen Tonnen Rohstahl im Jahr 2022 gehört Deutschland aber noch immer zu den großen internationalen Playern im Stahlgeschäft.
Preisentwicklung für Stahl in den letzten Jahren
Im Jahr 2015 brach der Stahlpreis aufgrund eines Überangebotes auf dem Weltmarkt um 30 Prozent ein. Der Grund: Der chinesische Stahlverbrauch sank dramatisch.
China reagierte zwar mit umfassenden Konjunkturmaßnahmen, konnte die Stahlnachfrage im eigenen Land aber kaum erhöhen. Daher wurde der internationale Markt mit billigem Exportstahl aus China überschwemmt. Diese Stahlkrise führte dazu, dass viele europäische Stahlerzeuger ihren Betrieb einstellen mussten.
Ab dem Jahr 2017 zogen die Stahlpreise aber aufgrund einer höheren Nachfrage kurzfristig wieder an. Die Jahre ab 2018 sind geprägt von starken Schwankungen des Stahlpreises.
Mittlerweile spürt die Stahlindustrie zunehmend die Konkurrenz durch leichtere Werkstoffe wie Aluminium, die im Zuge der Energiewende vor allem im Karosseriebau vermehrt zum Einsatz kommen.
Durch die elementaren Veränderungen in der Weltwirtschaft ist es sehr schwer eine Vorhersage zu treffen, wie sich die Stahlpreise in Zukunft entwickeln werden.
Übersicht der Preise für Eisenerz ab 2014
Selbstverständlich hängt der erzielbare Preis für Eisen- und Stahlschrott stark von den Preisen für Eisenerz auf dem Weltmarkt ab.
Nachfolgend finden Sie die Preise für Eisenerz von 2014 bis 2024.
Jahr | Durchschnittlicher Preis pro Tonne in Euro |
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2014 | 88,44 Euro/t |
2015 | 50,97 Euro/t |
2016 | 53,24 Euro/t |
2017 | 65,46 Euro/t |
2018 | 63,64 Euro/t |
2019 | 85,52 Euro/t |
2020 | 99,38 Euro/t |
2021 | 147,70 Euro/t |
2022 | 110,32 Euro/t |
2023 | 104,85 Euro/t |
2024* | 100,29 Euro/t |
* Prognose
Zukünftige Herausforderungen der Stahlindustrie
Der Klimawandel stellt auch die Stahlindustrie vor große Herausforderungen. Weltweit führend in der Forschung zur umweltfreundlichen Stahlgewinnung ist die deutsche Thyssenkrupp AG. Ein neuartiges Verfahren soll es schon bald ermöglichen, Wasserstoff zur Stahlherstellung einzusetzen.
Aufgrund der sehr guten Recyclingfähigkeit von Stahl muss zudem die Wiederverwertung von Stahlschrott weiter ausgebaut werden. Im Jahr 2022 wurden in Deutschland rund 16,2 Millionen Tonnen Stahlschrott recycelt. Damit liegt der Anteil von Recyclingstahl bei rund 60 Prozent.
Einige Länder, wie die Türkei, verwenden schon jetzt überwiegend Stahlschrott zur Deckung des eigenen Stahlbedarfs.